Äther
Fotografien zwischen Mythen und Realitäten
In der griechischen Mythologie wurde Äther als so etwas wie
die Seele der Welt angesehen und alles Leben ging aus ihm
hervor. Äther war einer der Urgötter, die Personifikation des
„oberen reinen Himmels”, des Kosmos und des Paradieses. Er
war verantwortlich für die qualitativ hervorragende reine Luft,
die den Göttern vorbehalten war, während die Sterblichen
dazu verdammt waren, die „düstere” schlechte Luft auf der
Erde atmen zu müssen, eine Luft, die Chaos stiftete.
Für Göttervater Zeus war der Äther eine Art Schutzwall, den
es zur Einhaltung des „göttlichen Standards” zu verteidigen
galt.
Diese mystische Idee des antiken Griechenlands hat uns
metaphorisch als Inspiration gedient um diese mit der aktuelle
Situation in Bezug auf Umweltverschmutzung und den
globalen Klimawandel, unter denen die Menschheit leidet, in
Beziehung zu bringen. Der Umweltschaden wurde allmählich
größer und größer und der Mensch mit seinem ökologischen
Fußabdruck ist mit all seinem Handeln ursächlich dafür.
Schmelzende Gletscher, tote Fische usw. sind ein Teil des
negativen Ergebnisses dieser Entwicklung. Hier eine ins Meer
geworfene Flasche, dort ein achtlos in der Natur liegen
gelassener Plastikbecher erscheinen wie Kleinigkeiten, die
aber neben den einzelnen Hauptverursachern der
Verschmutzung summiert ein Vieles ergeben. Letztendlich
steuern wir damit auf ein Chaos zu, was wir mit unseren
Arbeiten künstlerisch zum Ausdruck bringen wollen. Der Gott
Äther aus der antiken griechischen Mythologie mag
metaphorisch diejenigen von uns symbolisieren, die das Recht
und die Pflicht haben - wie auch Äther - die Luft, die wir
atmen, das Wasser, die Erde, den Raum, der uns alle umgibt
zu schützen.
Autoren:
Susanna Heider (D), Mitglied von 68elf
Alfonso Blanco (Kuba, in Havanna lebend)
Das 68elf - studio präsentiert: PARALLELE PROZESSE:
Äther
Fotografien zwischen Mythen und Realitäten.
Susanna Heider (D), Alfonso Blanco (Kuba)
Laufzeit: 18.09.2021 - 30.10.2021
PREVIEW: Offene Ateliers
Fotos der Ausstellungsdokumentation von Ingo B. Reize.